Die lie­be Seele

von | Feb 6, 2021 | Texte | 0 Kommentare

Ich pfle­ge mei­ne Seele!
Momen­tan bedeu­tet das mehr denn je einen Ein­satz rund um die Uhr.
Schweiß­trei­bend sage ich Euch!
So eine See­le braucht jede Men­ge Auf­merk­sam­keit, lie­be­vol­le Zuwen­dung, stän­dig musst Du sie mit Dir rum­schlep­pen und Kör­per­kon­takt ist ganz wich­tig! Du hast also kei­nen Moment Ruhe.
Dann ver­su­che mal so ein geknick­tes und gegän­gel­tes Ding zum Lachen bzw. zum Lächeln zu brin­gen … Kein Spaß! Was ich alles aus­pro­bie­re: Lach­yo­ga (drei Mal täg­lich), frei­es Spiel an der fri­schen Luft, durch den Dreck kugeln, vom Baum sprin­gen, Kunst­the­ra­pie, Scho­ko­eis, Wit­ze erzäh­len, ande­re See­len tref­fen, wür­de sicher hel­fen, aber das ist momen­tan kaum mög­lich … ans Meer fah­ren, wäre auch so etwas!
Dann bin ich stän­dig damit beschäf­tigt ihr die Ängs­te zu neh­men. Sie hat Angst vor der Ein­sam­keit, der Unge­wiss­heit, der man­geln­den Frei­heit, den Restrik­tio­nen, dem Grau in Grau da drau­ßen und ganz beson­ders vor der Zukunft …
Ich tue alles, wirk­lich! Wir haben den Fern­se­her abge­schafft, wir hören kei­ne Nach­rich­ten mehr, lesen nur noch aus­ge­wähl­te Zei­tungs­ar­ti­kel und Bücher und schau­en nur auf­mun­tern­de Fil­me und Seri­en. Ihre Umge­bung ist gepflas­tert mit posi­ti­ven Affir­ma­tio­nen „Alles ist gut“, „Du bist frei“, so in dem Stil …
Aber wem erzähl ich das, war­um jam­me­re ich hier eigent­lich, das ist doch mein Job und auch Euch geht es ver­mut­lich nicht viel bes­ser … hal­tet Euch tap­fer, Ihr seid nicht allein!

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