Schreib mal wie­der was … Das unbe­kann­te Wort

von | Sep 24, 2020 | Tipps | 0 Kommentare

Hast Du Petrichor schon mal gehört? Was könn­te es bedeu­ten? Ist es etwas Gutes, kann man es anfas­sen, ist es groß, hat es eine Farbe?

Stel­le doch mal schrift­li­che Ver­mu­tun­gen an – was bedeu­tet das Wort, woher kommt es und so weiter!

Habe ich mir das Wort aus­ge­dacht? Han­delt es sich um eine bedeu­tungs­lo­se Wortneuschöpfung?

Pip­pi Lang­strumpf ver­bringt einen gan­zen Tag damit, etwas zu fin­den, das „Spunk“ heißt. Sie hat sich das Wort „Spunk“ aus­ge­dacht und zusam­men mit Tho­mas und Anni­ka im gan­zen Ort danach gesucht. Der Bäcker hat­te kei­nen „Spunk“, der Eisen­wa­ren­la­den nicht, das Mode­ge­schäft auch nicht, nicht ein­mal der Arzt hat­te schon ein­mal davon gehört und kann­te auch kei­ne Krank­heit, die so heißt. Erschöpft von der Suche, fin­det Pip­pi schließ­lich in ihrem Gar­ten einen klei­nen Käfer und ernennt ihn kur­zer­hand zu einem „Spunk”!

Jedes Ding hat sei­nen Namen bzw. Din­ge, die einen Namen haben, sind vor­han­den, sind greif­bar und ein­zu­ord­nen. Ohne Namen oder Bezeich­nung scheint dem Men­schen etwas zu fehlen …

Rai­ner Maria Ril­ke hat ein schö­nes Gedicht über die­se mensch­li­che Marot­te des Namen­ge­bens bzw. Bezeich­nens und Ein­ord­nens geschrieben:

Ich fürch­te mich so vor der Men­schen Wort (1899)

Ich fürch­te mich so vor der Men­schen Wort.
Sie spre­chen alles so deut­lich aus.
Und die­ses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist der Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wis­sen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Gar­ten und Gut grenzt gra­de an Gott.

Ich will immer war­nen und weh­ren: Bleibt fern.
Die Din­ge sin­gen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Din­ge um.

Das lyri­sche Ich bedau­ert die All­wis­sen­heit des Men­schen, die den Din­gen das Wun­der­ba­re rau­be. Wie siehst Du das?

Falls Du Petrichor schon kennst, ver­su­che es mit Agraf­fe oder Hage­stolz. Wenn Dir Ver­ben eher lie­gen – was tun Men­schen, die kujo­nie­ren, hase­lie­ren oder redo­tie­ren? Lass Dei­ner Fan­ta­sie frei­en Lauf und den­ke dar­an, goo­geln kann jeder …

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