Wovon lebt eigent­lich Peter? Wer ist Peter? Gute Fra­ge – und genau dar­um soll es heu­te gehen. Du willst eine Geschich­te schrei­ben und brauchst Per­so­nal? Du bist der Schöp­fer und ich möch­te von Dir wis­sen – wer ist Peter und wovon lebt er?

Ist er schon vom Leben gezeich­net oder noch ganz grün hin­ter den Ohren? Trägt er einen roten Wikin­ger­bart oder glänzt die Plat­te? Wie ist er so? Ganz der Schwie­ger­mut­ter­typ, Elvis-Fan oder ein aal­glat­ter Ver­tre­ter­typ? Neigt er zu Mund­ge­ruch, hat er Ticks oder rutscht ihm die Bril­le immer von der Nase?

Hau­che die­sem Peter so viel Leben wie mög­lich ein – mach ihn Dir zum Freund, zum Feind, zum Chef, zum Haus­meis­ter oder Nach­barn. Wenn er stürzt, soll­te Blut flie­ßen. Gestal­te ihn so real, dass es weh oder eben echt gut­tut. Beim Sport schwitzt Peter fürch­ter­lich, man­che sagen, er stin­ke zum Him­mel! Dei­ne Figur soll­te stim­mig sein und jede Men­ge Emo­tio­nen wecken – ich möch­te mit­lei­den, mich mit­freu­en oder ärgern!

Ich will alles über ihn wis­sen, wo und wie lebt er und was die buck­li­ge Ver­wandt­schaft macht. Küm­mert sich Peter rüh­rend um sei­nen Zwerg­ha­sen Heinz oder hat er preis­ge­krön­te Renn­pfer­de im Stall?

Bei aller Detail­ver­liebt­heit: Ver­su­che Kli­schees zu ver­mei­den! Peter soll­te in sei­ne Rol­le hin­ein­wach­sen, sie aus­fül­len. Er soll­te ein Ziel haben und es ver­fol­gen, und zwar rucki-zucki, ohne zu zögern, dar­aus erwächst dann ein schö­ner Kon­flikt mit sei­ner Umwelt oder sich selbst, der den Leser fes­selt und in die Geschich­te hineinzieht.

Wenn Du mehr Lust hast Edith ken­nen­zu­ler­nen, bit­te schön!

Wer weiß, viel­leicht sind die bei­den schon mor­gen die Prot­ago­nis­ten Dei­ner Geschich­te oder Dei­nes Romans.

Edith schreit: „Ich wer­de hier noch irre!” und schmeißt die Tür des Bun­ga­lows zu. Wie­der kul­lert eine von Peters lee­ren Limo­fla­schen unter dem Ses­sel hervor …