Kein Yoga, kein Schreiben, kein Wochenendausflug nach Güstrow, kein Klopapier dafür aber Sonnenschein und viele Anrufe von lieben Menschen, die alle mit einem – „bleib gesund“ enden.
Einkaufen ist derzeit eine skurrile Veranstaltung: Man hält Abstand, kauft von allem ein bisschen zu viel und trägt Handschuh, egal ob Einwegplastikhandschuh, Gartenhandschuh, Woll- oder Lederhandschuh – der Handschuh avanciert aktuell zusammen mit einem bis über die Nase gezogenen Schal zum „must have“ des besorgten Bürgers.
Allerdings habe ich auch schon sehr lange nicht mehr so viele händchenhaltende Menschen und radelnde Großfamilien auf den Straßen gesehen. Man hält Zusammen, hält sich fest. Die Zeiten sind unsicher, so genau weiß keiner, was er morgen noch darf, kann, hat! Die Welt um einen herum wird klein, kleiner, winzig. Umso wichtiger zusammen zu halten. Auch wenn dieser kleine Mistkerl es schafft die Welt in kürzester Zeit zu verändern, Grenzen dicht zu machen (worüber man sich in manchen Kreisen tatsächlich freut), Menschen zu vereinzeln, so bringt er doch auch Gutes mit sich: es entsteht hier und da Solidarität zwischen den Menschen, man sorgt sich umeinander, versucht zu helfen, muss kreativ werden (z. B. Backen ohne Trockenhefe), die Luftverschmutzung lässt schon nach und man hat plötzlich viel Zeit zum Nachdenken. Nachdenken, darüber wie es wohl weitergeht, nicht wo der nächste Urlaub hingehen soll, sondern darüber was wirklich zählt.
Noch hat in Deutschland keiner einen Lagerkoller, die Jugend feiert noch … aber die allgemeine Stimmungslage wechselt von dunkel in Richtung düster – die Angst geht um. Angst vor dem Virus, vor Ansteckung, vor Isolation, Existenzangst, Zukunftsangst, Veränderung! Panik auf dem Klo zu sitzen und der Rolle dabei zusehen zu müssen, wie sie jedes Mal ein bisschen kleiner wird.
Bitte lasst Euch nicht anstecken von dieser Panik, bleibt menschlich und zuversichtlich! Es wird schon.
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